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Donnerstag, 26. Juni 2014

Puerto Lopez 2


So was sagt man dazu? Ich befinde mich schon in der vorletzten Woche richtiger Arbeit! Toll, irgendwie. Doch doch wenn ich so drüber nachdenke ist es gut so. Ich habe mich zwar auch mit dem neuen Studenplan wieder angefreundet und die Arbeit geht mir leicht von der Hand aber irgendwann ists auch genug. Ich bin froh das Jahr mit den Kindern so schadlos überstanden zu haben und freue  mich mächtig auf die Ferien und die Heimreise.

Jetzt aber wieder zu den aktuellen Geschehnissen. Am vergangenen Wochenende bin ich mal wieder an den Strand gefahren und es war wohl das letzte Mal Ecua-Strand für mich. Nach Ecuadors fabelhaftem Sieg gegen Honduras steigen wir Freitag abend zu 5. in den Nachtbus Richtung Puerto Lopez. Wer bisher fleißig alle Einträge gelesen hat und über ein gutes Gedächnis verfügt, der wird sich vielleicht erinnern. Es ist mein zweites Mal Pt. Lopez. Wie auch beim ersten Mal steht der Strand Los Frailes ganz oben auf der Wunschliste aller beteiligten. In den vergangenen Monaten hat sich nicht viel geändert und so ist Los Frailes immernoch der schönste Strand in Ecuador, der mir bekannt ist.

schön, auf dem Hügel links befindet sich der Mirador
eine Welle wie gemacht fürs Bauchsurfen
Wir kommen also Samstag früh an und verbringen einen Großteil des Tages mit sonnen und faulenzen. Ab und zu "surfen" wir auf unseren Bäuchen in der Brandung. Später sehen wir eine starke Leistung der Ghanaer auf OromarTV. Bisher kannte ich nur die WM-Übertragungen von TC und gamaTV. Alle drei Sender zeigen alle Spiele der WM mit gleichem Bild und gleichem Kommentar (natürlich gleichzeitig). Wozu das gut sein soll ist mir schleierhaft.

Blick vom Mirador
Für Sonntag war dann die eigentlich größte Attraktion Puerto Lopez' geplant. Whale Watching. Da uns unser Tourismusministeriumsansprechpartner am Vortag einfach in Los Frailes hat sitzten lassen und wir unsere Heimkehr selbst einfädeln mussten, waren wir uns nicht sicher ob die Waltour stattfinden würde oder der gute Mann sich mit unserem Geld lieber eine entspannte Woche machen würde.

Die Waltour fand statt, undzwar so früh, dass ich mir das Frühstück in Rekordgeschwindigkeit reindrücken musste. Ich hätte es mir sparen können...
Eine ganze Flotte kleiner WhaleWatching Boote sticht von Puerto Lopez aus in See und geht auf "Waljagd". Guide und Gringos fachsimpeln über Meeressäuger und dabei kommen so einige erstaunliche Fakten ans Tageslicht. Auf die Frage wo sich die Wale denn paaren antwortet unser Guide: "Im Wasser!". Ich bin verdutzt. So hatte ich doch bisher angenommen Wale würden zur Paarung an Land kriechen und aus Bäumen ihre Nester bauen.

wir gehen auf Jagd
Bald sendet mein Magen beunruhigende Signale, die mich dazu veranlassen regungslos auf meinem Platz zu verharren. Es kommt zur ersten Sichtung, einige Touristen fallen vor Aufregung fast in Ohnmacht, andere fast vom Boot beim Versuch die besten Plätze zu ergattern. Das Boardpersonal gibt mir eine Tablette und verbleibe vorerst in meiner Paralyse. Mit quasi null Bewegungsaufwand gelingt es mir einige Wale zu fotografieren. Sie sind groß und sehr entspannt. Keine Sprünge, keine Platscher mit der Schwanzflosse. Mir in meiner gegenwärtigen Verfassung äußerst symptisch.
Mittlerweile ist ein großer Teil unserer Gruppe vom permanenten Schaukeln zwangsberuhigt. Den Beweis, dass die Tabletten nicht sehr wirkungsvoll waren, trete ich als erster an. Walgleich speie ich eine Fontäne in die Luft. Und nocheine. Der Trend ist gesetzt und es wird sich reihenweise übergeben.  
Moby Dick 1

Moby Dick 2

Nach diesem Spaß dürfen noch alle, die sich dazu im Stande sehen, schnorcheln. Ich bleibe lieber bei meiner Taktik des nicht bewegens. Wir schauen noch das Portugal - USA Spiel und setzen uns dann in den Nachtbus zurück nach Quito.

Wie so oft fällt mir das schlafen im Bus schwer und um etwa 5 uhr morgens kommen wir endlich an. Im Taxi nach Hause und von da in die Schule. Die meissten anderen gönnen sich am Montag eine Auszeit aber pflichbewusst wie ich bin, kommt das für mich natürlich nicht in Frage. Die Quittung bekomme ich dann mit etwas Verspätung am Dienstag. Alles schmerzt und der Kopf glüht. Ich lege meine Pause also am Mittwoch ein. Heute geht es mir aber schon wieder blendend.

Dann noch ein paar Worte zur Schule. Noch eine Woche fehlt und langsam kommt Melanchonie auf. Die Kinder von Inicial II hatten heute ihren letzten Schultag und wurden verabschiedet. Schulleiter Luis tritt auf die Bühne und kündigt mich als nächsten Redner an. Huch. Zum Glück sind ecuatorianische Reden gut zu improvisieren. Die Arbeit was ein wahres Vergnügen, ich wünsche allen wunderbare Ferien, den Kindern eine tolle Entwicklung im nächsten Schuljahr, danke an die Kinder, die Eltern, die Schule, das Land, danke, danke, fertig.

Danach kam noch eine echte Überraschung. Wir haben für die letzte Schulwoche einen neuen Freiwilligen bekommen. Er wird sogar einen Monat im Projet bleiben. Was er dann ohne Schüler macht weiß er selbst noch nicht. Sein Name ist Gaitan und er kommt aus Frankreich. Er scheint genauso nett wie überflüssig zu sein aber was solls. Lustigerweise ist er einen halben Tag lang "mein" Freiwilliger. Ich steige also kurz vor Schluss auf in die Liga der Lehrer, die einen Freiwilligen an die Seite gestellt bekommen. In etwa als würde man mir einen Orden verleihen. Er darf dann für mich Kegel und Hulahulas durch die gegend tragen, die Anwesenheit der Schüler übreprüfen und böse Kinder zum Weinen bringen. Super!

Ich habe vor noch genau 2 Blogeinträge zu schreiben. Einen kurz vor meiner letzten Reise, in etwa zwei Wochen. Und einen wahrscheinlich schon aus Deutschland, der sich mit eben dieser Reise und auch der Rückkehr befasst. Ihr seht, lange bin ich nicht mehr weg. In sechseinhalb Wochen bin ich wieder im Land des dann hoffentlich Fußballweltmeisters.

Ihr hört bald wieder von mir,
Hasta Pronto Muchachos!

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