Wikipedia

Suchergebnisse

Sonntag, 13. Juli 2014

Ende der Arbeit

Es geht zu Ende

Hört hört, es ist vollbracht! Während meines Freiwilligenjahres wurden gut 11 Monate Arbeit von mir verlangt und mit dem kommenden Montag geht dieses Zeit zu Ende. Was nun folgt ist quasi ein bisschen die Belohnung dafür. Satte drei Wochen Ferien ohne jegliche Pflichten dem Projekt, der Gastfamilie oder der hiesigen Organisation gegenüber. Gleich am Montag werde ich mich auf machen, Richtung Süden. Die Planung für diese Ferien sind äusserst schwammig, was das ganze noch aufregender macht. Ich verfüge über ordentlich Zeit, wohl genügend Geld und schier grenzenlose Freiheit. Ich bin in einem Maße aufgeregt, wie wohl vor noch keinem Urlaub zuvor. Abends lese ich oft in meinem Südamerikareiseführer und stelle mir vor, dass ich nun die Möglichkeit habe an mehr oder weniger jeden Ort zu reisen, von dem ich da lese. Natürlich nicht alle auf einmal, aber doch ein Lieblingort und dann alles in der Umgebung.

Nach tausend verschiedenen Plänen und Routen steht jetzt wenigstens fest, dass ich zunächst nach Peru fahre. Den Großteil (vielleicht auch die gesamte Zeit meiner Ferien) will ich dort verbringen. Was genau ich mir alles ansehen werde und ob es eventuell noch weiter als nur Peru geht, könnt ihr dann im letzten Eintrag dieses Blogs lesen, der wohl erst nach meiner Rückkehr erscheinen wird.
Es ist also Sonntag und in 7 Stunden wird Deutschland (hoffentlich) Fußballweltmeister sein. Morgen fahre ich nach Peru. Spannende zwei Tage! Der Abschied vom Projekt wird mir glaube ich nicht besonders schwer fallen. Es hat mir zwar Spaß gemacht, doch die Kinder sind schon weg und alles in allem war es doch anstrengende Arbeit und die Ferien sind mir sympathischer. Der Abschied von der Familie hingegen wird ungleich schwerer. Zunächst kann ich mich damit trösten, dass es ja noch garnicht der entgültige Abschied ist und ich nochmal für 2-3 Tage zurückkomme. Trotzdem wars das jetzt irgendwie mit Ecuador.

Gestern haben wir (einige Freiwillige) uns im Zentrum Quitos getroffen, um ein weiteres schwaches Spiel Brasiliens zu sehen. Danach bin ich im Bus wieder nach hause gefahren.  Soweit nichts aufregendes. Dennoch war es ein seltsames Gefühl. Eines der letzten Male das ich die mir jetzt so vertraute Landschat an mir vorbeiziehen werde. Ich muss an die ersten Tage in Ecuador und bei meiner Gastfamilie denken und muss fast ein bisschen Lachen, wiesehr sich meine Wahrnehmung verändert hat. Es kommt mir komisch vor, all dass einmal nicht gekannt zu haben. Andererseits bin ich traurig Ecuador bald hinter mir lassen zu müssen. Die Sonne geht gerade unter und der Gletscher des Cotopaxi leuchtet in einem kräftigen orange. Die Häuschen die an den Hügeln nahe Carapungo kleben sind schon halb im Dunkeln und die Lichter gehen langsam an. Ich fühle mich wie in einem Film, bei dem man nicht weiß, ob das Ende traurig oder fröhlich ist.

Zumindest ist der Protagonist zufrieden, sodass die Zuschauer beruhigt nach dem Film ins Bett gehen können. Ich bin zufrieden mit dem was ich im Projekt geleistet habe; ich bin zufieden mit dem was ich bisher gesehen und erlebt habe; ich bin zufrieden mit meinem Spanischkenntnissen und ich bin fast schon euphorisch, wenn ich an die Reise denke, die ich morgen anfangen werde.

Jetzt noch etwas zu "aktuellen Entwicklungen". Seit Montag bin ich nicht mehr der einzige Freiwillige meiner Gastfamilie. Dazugekommen ist Faustine aus Frankreich. Erfahren haben wir davon auch erst am Montag. Es war kein Zimmer frei und es herrschte leichtes Chaos. Mittlerweile hat sich das mir dem Zimmer geklärt. Juanito schläft jetzt zusammen mit Oma und Opa und Faustine hat sein Zimmer besetzt. Ich war immer ganz froh alleine bei meiner Familie gelebt zu haben. Ich hatte das Gefühl so alles etwas intensiver zu erfahren und nicht die Möglichkeit zu haben den Dingen auszuweichen, indem ich mich nur mit dem anderen Freiwilligen beschäftige. Jetzt, da ich schon mehr oder weniger alle meine Erfahrungen mit der Familie hier gesammelt habe, ist ein weiterer Mitbewohner eine nette Abwechslung. Es war zwar nur ein einwöchiges Intermezzo, da ich ja ab Montag nicht mehr hier bin, aber trotzdem sehr nett.

Wärend der nächsten gut 3 Wochen werde ich also kaum erreichbar sein. Ich wünsche euch eine angenehme Zeit und dann bin ich ja auch schon in weniger als einem Monat wieder in Deutschland! Jippi!

Alles liebe
euer Friedrich 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen