Wir nehmen also wieder einen Nachtbus um die offensichtlichen Vorteile (schneller, man spart eine Nacht im Hotel) zu nutzen. Allerdings ist der Bus überragend schnell und so kommen wir mitten in der Nacht an, Pech. Da Esmeraldas recht hässlich sein soll, bisher habe ich es nur zwei mal bei Nacht gesehen, fahren wir gleich mit einem Taxi nach Atacames. Atacames ist quasi verwachsen mit Tonsupa, wo Daniel und ich schon waren. Wir irren auf der suche nach einer billigen Unterkunft etwas umher um dann eine in recht bescheidenem Zustand zu finden.
etwas dreckig |
Die nächste Station heisst Mompiche und wird immer als entspanntes Fischerdorf angepriesen. In gewisser Weise trifft das auch zu, 500 Ecuadorianer bilden das Fischerdorf und die Gringos sind entspannt; und zahlenmässig nicht unterlegen. Je mehr wir uns dem 31. nähern, desto schwerer wird es Hostels zu finden. In Mompiche erhalten wir bereits die ersten Absagen. Schliesslich finden wir doch etwas recht hübsches und gehen baden.
Mompiche |
Am nächsten Tag leihen wir uns Surfboards aus und stürzen uns in die Wellen.
Bevor es losgeht: Julian, Daniel, Manu, Antonia, ich |
Für mich allerdings kein Problem ;) |
Das ist Manu. |
Geübte Einheimische geben eine bessere Figur ab. |
Pedernales ist vergleichsweise gross und bietet die Gelegenheit an einem anderen Ort als dem Strand zu feiern. Ausserdem gibt es hier den längsten Strand Ecuadors. Satte 45km durchgehender Sandstrand. Man könnte einen Marathon laufen und wäre immernoch nicht am anderen Ende! Der Strand ist allerdings nicht der hübscheste den ich je gesehen habe und überlaufen von Ecuadorianern. Es gibt sonst nicht viel zu tun und so ziehen wir am folgenden Tag weiter. Zum Glück geht es nach Canoa. Hier kann man ebenfalls Surfen und ich bekomme die Chance meine offene Rechnung mit den Wellen zu begleichen.
Canoa an sich ist ein Stück grösser als Mompiche. Zahlenmässig gibt es wohl noch mehr Touris als in Mompiche, sie bilden aber nicht die Mehrheit, was mir ganz angenehm ist. Am ersten Abend waren wir noch nicht surfen, sonder einfach ein bisschen plantschen. Es geht deutlich flacher ins Meer und die Brandung ist permanent ungefähr fünf mal hintereinander vorhanden. Die Wellen sind langsamer und etwas kraftloser als die die ich zuvor erlebt habe. Der Strand ist eingefasst von Steilküsten und in der Abenddämmerung kann man die fernen Lichter von Bahia sehen. Die Atmosphäre ist tiefenentspannt und mir gefällt es fast noch besser als in Los Frailes. Wir treffen Lisa und Petra, ausserdem noch weitere Freiwillige aus Österreich.
Gerade bin ich mir ein bisschen unsicher was die zeitlichen Abläufe angeht aber ich denke am nächsten Tag waren wir dann surfen. Es ist leichter als in Mompiche. Ich kann öfter stehen und manchmal waren mir die Wellen sogar zu schwach. Am Ende bin ich wieder ziemlich erschöpft aber mit mir relativ zufrieden.
Bald nach dem Frühstück werden die Pläne geändert. |
Der ursprüngliche Plan war am nächsten morgen nach Puerto Lopez zu fahren. wir schlafen aber länger als geplant. Trotzdem werden die Sachen gepacht und nach dem Frühstück gehen wir zum Bus. Auf dem Weg wird uns beim plaudern klar, dass wir eigentlich lieben in Canoa bleiben würden. Wir kehren also um. Ich komme mir sehr undeutsch vor. Ausserdem habe ich kurz befürchtungen unser Zimmer könnte weg sein. Es war in Canoa noch kniffliger eine unterkunft zu bekommen als in Mompiche. Das Zimmer war noch frei, allerdings unaufgeräumt. Zu unserem Entzücken war auch das Nachbarzimmer frei - und sauber. Da wir saisonbedingt einen Preis zahlen, der 50% teurer ist als normal, erlauben wir uns die kleine Schlawinerei und ziehen um. Adriana die Hotelbestitzerin ist not amused aber verzeiht uns schnell. Auch der extra Tag in Canoa gefällt mir gut. Dann wird es wieder Zeit zu verschwinden. Es ist schon der 31. und wollen in eine Stadt um dort gebührend das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüssen. Puerto Lopez ist aus dem Spiel. Zu klein, zu weit weg und mit Sicherheit ausgebucht. Wir wollen nach Manta!
Und deshalb fahren wir dann auch nach Manta. Auf dem Weg machen wir Halt in Bahia, dessen Lichter wir schon sehen konnten. Bahia liegt, wie der Name schon sagt, an einer Bucht, die von einer recht beeindruckenden Brücke überspannt wird.
Von der Brücke kann man zwar nicht viel sehen, dafür aber die Bucht von Bahia |
Ende Januar haben wir dann schon wieder frei und fliegen nach Kolumbien. Allerdings mit dezimierter Gruppe. Daniel, Manu und ich haben die Flüge nach Bogota bereits und arbeiten an denen nach Cartagena.
Noch ein paar andere Sachen. Das Essen an der Küste ist dem der Anden vorzuziehen. Auch das Wetter an der Küste ist mir lieber als hier auf fast 3000m. Manchmal frage ich mich wieso ich nicht an der Küste arbeite, aber die Gedanken an Urlaub am Strand gefallen mir doch besser als die an Arbeit am Strand. Unsere Waschmaschine macht Wäche schmutzig und das Paket aus Deutschland ist nach einem Monat immernoch nicht da. Immerhin hat mich eine Karte meiner Grosseltern erreicht,über die ich mich sehr gefreut habe.
Das soll es erstmal von mir gewesen sein.
Bis zum nächsten Mal kehre ich euch den Rücken zu ;) |
Euer Friedrich!
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